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Das ehemalige Amt Tellingstedt - ein Stück Dithmarscher Geschichte

Tellingstedt ist, wie die Silbe "stedt" bezeugt, eine sehr alte Siedlung. Die Schreibweise wechselte im Laufe der Jahrhunderte von "Thelingstede" über "Tillingstede" zum heutigen "Tellingstedt", plattdeutsch "Tellgnstedt".

Die Gemeinde Tellingstedt ist der namengebende Ort für das Kirchspiel (Amt). Zum Amt Kirchspiellandgemeinde Tellingstedt zählen heute noch insgesamt 13 Gemeinden mit gut 7.900 Einwohnern. Auch die anderen kirchspielsangehörigen Gemeinden deuten durch die Endungen ihrer Ortsnamen "büttel", "stedt", "rade" auf eine ferne Vergangenheit zurück. Wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt war und ist die Gemeinde Tellingstedt. Schon durch die aus Feldsteinen erbaute alte Kirche, zuerst 1145 in einer Urkunde erwähnt, die darüber hinaus als einziges Kunstwerk die älteste beispielhafte Orgel des Landes Schleswig-Holstein birgt, die 1642 erbaut wurde und nach ihrer Wiederherstellung heute in der Klangschönheit jener Zeit ertönt, ist dieses kenntlich. An die große Bedeutung Tellingstedts im Leben und Schaffen von Klaus Groth erinnert eine Plastik, die zunächst auf dem Schulhof stand, jetzt am Eingang der Töpferstraße ihren Platz gefunden hat.- Sie soll an den mehrfachen Aufenthalt des Dichters erinnern. Er verlebte hier glückliche Tage und nennt Tellingstedt in seinen Dichtungen: "Min Jungsparadies".
In der genannten Dichtung beschäftigt sich der Dichter eingehend mit dem damals in Blüte stehenden Töpferhandwerk. Im 19. Jahrhundert sind bis 17 gleichzeitig arbeitende selbstständige Bauerntöpfereien in Tellingstedt nachweisbar, die hauptsächlich Gegenstände des täglichen Gebrauchs anfertigten: "Melksetten", flache Schalen zum täglichen Entrahmen der Milch, "Mehlbeutelteller" für das Dithmarscher Lieblingsessen.......". Unter Erd lag ich tot, dann tanzt ich im Kreise, litt Feuersnot, nun trag ich Speise" lautet eine Inschrift auf solchen Tellern des letzten Töpfers aus der alten Zeit, "Hangelpütt", um Essen ins Moor oder aufs Feld zu tragen und derlei mehr. Manche Töpfer zogen selbst als Hausierer mit ihren selbstangefertigten Sachen bis über die Grenzen Dithmarschens hinaus. Als dann die Meiereien aufkamen und die neue Zeit Steingut und Porzellan von auswärts brachte, ging das alte Handwerk der Töpfer stark zurück. Zuletzt wurden nur noch kunstgewerbliche Erzeugnisse hergestellt, die als "Tellingstedter Keramik" weltweit bekannt sind.

Die Gemeinde und das Amt Tellingstedt liegen im altehrwürdigen Bauernland der Dithmarscher. Die Bezeichnung "Dithmarschen" ist aus dem griechischen hergeleitet und bedeutet soviel wie "Land der großen Niederung". Das Land Dithmarschen liegt zwischen der Mündung der Elbe und der Eider, zum Landesinnern stellt der Nord-Ostsee-Kanal überwiegend die Kreisgrenze dar. Die Marschen sind durch hohe Seedeiche geschützt. Mit Landgewinnungsarbeiten hat man durch die Jahrhunderte bis in die heutige Zeit immer aufs Neue versucht, dem Meer Land abzugewinnen. Es entstanden viele Köge, fruchtbares Neuland für landwirtschaftliche Nutzung. Die Ausläufer der vorletzten Eiszeit reichen in dieses Gebiet. So hat die Geest- und nach der Entwässerung sind sandige Hügel übriggeblieben - die Struktur einer Endmoränenlandschaft.

Die Besiedelung Dithmarschens lässt sich bis 500 v. Ch. aus Hünengräberfunden nachweisen. Nach einer Auswanderung der Kimbern und Teutonen um 500 v. Ch. und der Angeln und Sachsen um 400 v. Ch. ist etwa um 750 n. Ch. die Neubesiedelung durch Karl den Großen vorgenommen worden. Die Missionierung des Raumes erfolgte durch das Erzbistum Bremen.

Dithmarschen bildete bis 1559 eine selbstständige Bauernrepublik. Im Kampf gegen die Dänenkönige und die holsteinischen Herzöge konnte das Land bis 1559 seine Freiheit behaupten. Am 17. Februar 1500 traten die Holsten mit dem Schlachtruf "War die Buer, de Gar de kummt" an. Aber die Bauern antworteten mit dem Schlachtruf "War di Gar, de Buer de kummt" und gewannen diese Schlacht. Über 400 adlige Dänen und Holsten blieben auf dem Schlachtfeld. Der Gedenkstein auf der "Dusenddüwelswarft" bei Hemmingstedt erinnert an den Sieg. Die Dithmarscher forderten, stolz geworden durch diese Siege, ihre Gegner ständig heraus, so dass es 1559 erneut zu einem Zusammenstoß kam, der mit dem Verlust der Freiheit endete. Das Gebiet fiel an Holstein .In diesem Dithmarscher Freiheitsstaat bildete das Kirchspiel Tellingstedt die Nord-Ost-Ecke, die "Norderhamme". Reste dieser alten Bauernfeste, die den Einfällen der Holsten und Dänen Widerstand leisteten, sind noch heute an der Tielenbrücke zu Norden von Tellingstedt in einem größeren Erdwall erkennbar.

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